Romanfiguren streiken

Während meiner Arbeit an meinem neuen Roman kam mir der Gedanke, wie sich meine Protagonisten wohl fühlen würden, wenn sie denn fühlen könnten. Ich bringe sie auf die Welt, verpasse ihnen eine Gestalt, wie sie mir vorschwebt. Ich lasse sie Schicksalsschläge erleiden, wann immer es gerade passt. Sie bekommen eine Lebensgeschichte, ein paar werden sogar sterben.

Und in diesem Moment laufen alle für das neue Werk von mir erschaffenen Personen mit Pappschildern in der Hand herum und streiken! „Wir wollen nicht herumgeschubst werden!“, steht auf dem einen, ein anderer hält ein Schild hoch: „Wieso bin ich immer der Böse?“ Einer derer, die in meinem Buch ihr Leben lassen müssen, steht beleidigt am Rand und hat ein Schild in der Hand, auf dem steht: „Wieso ich und nicht ein anderer?“ Er tut mir irgendwie ein bisschen leid …


Diesen Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Kommentar abschicken